Frau am Steuer, Ungeheuer?

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Ich habe mich bereits nebenher mit der Frage danach, ob Männer besserer Autofahrer (Einparker 🙂 ) sind bzw. dem angeblich männlich konnotierten Risikoverhalten, beschäftigt. In diesem Beitrag möchte ich die Straßenverkehrsunfälle im Zeitraum 2000-2009 näher beleuchten.

Verunglückte Personen

Im Zeitraum 2000-2009 verunglückten auf Österreich’s Straßen durchschnittlich 54.687 Menschen/Jahr. Dabei stellten in all den Jahren die männlichen Opfer (verwundet oder getötet) die Mehrheit. Im Jahre 2000 gab es beispielsweise 31.211 verletzte Männer, hingegen „nur“ 23.718 verletzte Frauen. Zu Tode kamen 730 Männer und „nur“ 246 Frauen.

Wenn wir die Entwicklung betrachten, können wir Folgendes feststellen:

%’ualer Anteil an Verunglückten
Jahr – m/w

2000 – 57,13 / 42,87
2001 – 56,43 / 43,57
2002 – 56,58 / 43,42
2003 – 56,43 / 43,57
2004 – 56,55 / 43,45
2005 – 56,19 / 43,81
2006 – 56,23 / 43,77
2007 – 56,23 / 43,77
2008 – 55,96 / 44,04
2009 – 56,07 / 43,93

Wir sehen, der Anteil der männlichen Verunglückten scheint über die Jahre marginal zurückgegangen zu sein (durchschnittlich 0,12%/Jahr).

Auch bei den getöteten Personen stellen Männer die Mehrheit:

Getötete Personen
Jahr – gesamt – m/w – %’ual m/w

2000 – 976 – 730 / 246 – 77,17 / 22,83
2001 – 958 – 707 / 251 – 73,80 / 26,20
2002 – 956 – 680 / 276 – 71,13 / 28,87
2003 – 931 – 680 / 251 – 73,04 / 26,96
2004 – 878 – 663 / 215 – 75,51 / 24,49
2005 – 768 – 573 / 195 – 74,61 / 25,39
2006 – 730 – 540 / 190 – 73,97 / 26,03
2007 – 691 – 530 / 161 – 76,70 / 23,30
2008 – 679 – 509 / 170 – 74,96 / 25,04
2009 – 633 – 478 / 155 – 70,40 / 29,60

Es ist zwar erfreulich, dass die Gesamtzahl an Todesopfern kontinuierlich zurückgeht, von den Zahlen hätte ich mir allerdings ein anderes Ergebnis erwartet. In der Berichterstattung sind zumeist weibliche Opfer zu sehen und zu beklagen und der „Mann am Steuer“ bildet im wahrsten Sinne des Wortes das Ungeheuer. Die Wahrheit scheint jedoch auch zu sein, dass bedeutend mehr Männer im Straßenverkehr sterben und verletzt werden als Frauen. Auch dieser Umstand sollte ernsthaft thematisiert werden.

Alkoholunfälle

Dass sich die Anzahl der Frauen, welche alkoholisiert an einem Unfall beteiligt waren, kontinuierlich erhöht, habe ich bereits im oben erwähnten Beitrag konstatiert. Wie die genaue Entwicklung aussieht, zeigt folgendes Schaubild:

Alkoholisierte Beteiligte
Jahr – gesamt – m/w – %’ual m/w

2000 – 2.664 – 2.458 / 206 – 92,27 / 7,73
2001 – 2.643 – 2.403 / 240 – 90,92 / 9,08
2002 – 2.842 – 2.567 / 275 – 90,32 / 9,68
2003 – 2.962 – 2.654 / 308 – 89,60 / 10,40
2004 – 2.960 – 2.638 / 321 – 89,12 / 10,88
2005 – 2.856 – 2.556 / 300 – 89,50 / 10,50
2006 – 2.691 – 2.377 / 312 – 88,33 / 11,67
2007 – 2.841 – 2.484 / 356 – 87,43 / 12,57
2008 – 2.752 – 2.410 / 342 – 87,57 / 12,43
2009 – 2.587 – 2.272 / 315 – 87,82 / 12,17

Aus den Zahlen lässt sich herauslesen, dass es zu einer Steigerung am Anteil von weiblichen, alkoholisierten Unfallsbeteiligten von rund 0,49 %/Jahr, im Zeitraum 2000/2009, kam. Würde man diese Zahlen hochrechnen, bedeutete dies, dass wir im Jahre 2050 rund 1/3 weibliche, alkoholisierte Beteiligte am Unfallgeschehen haben würden.

Man sieht, es ist zwar wahr, dass mehr Männer Unfälle, vor allem alkoholisiert verursachen als Frauen, dennoch sind und das sollte man berücksichtigen, auch deutlich mehr Männer davon betroffen. Außerdem scheinen die Frauen, was die Beteiligung an einem Unfall unter Alkoholeinfluss betrifft, spürbar aufzuholen.

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