Masku aus der Tonne

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Masku aus der Tonne

Masku stellt die Frage:

Hat eigentlich schon jemand einen Spamfilter für sprachliche, feministische Umtriebe im Net erfunden?
Beim Binnen-I geht es ja schließlich auch!!

6 Kommentare zu „Masku aus der Tonne

    Zhen sagte:
    Dezember 19, 2011 um 11:28 am

    Der Binnen-I-Wahn greift sogar auf Verben über. Letztens habe ich „befreundInt“ gelesen.

    Wissenschaftliche Befunde sprechen übrigens für eine Wirkung von der Welt auf die Semantik, umgekehrt eher weniger. D.h. das „Problem“, das Feministinnen identifizieren, ist sprachlich nicht zu lösen. Wenn man sich beim Verwenden eines Wortes einen Mann oder eine Frau vorstellt, liegt das weniger am Genus des Wortes, sondern eher am prävalenten Sexus in der Welt. M.a.W. dass man sich unter „Prostituierten“ meistens Frauen vorstellt, liegt nicht an der Wortform, kann es auch gar nicht, weil die Form für beide Geschlechter gleich ist: der/die Prostituierte, die Prostituierten (m/w)

      terminatus30 geantwortet:
      Dezember 19, 2011 um 11:44 am

      „Wissenschaftliche Befunde sprechen übrigens für eine Wirkung von der Welt auf die Semantik, umgekehrt eher weniger.“

      Dem kann ich nur zustimmen. Ich nähere mich solchen Phänomenen eher sprachphilosophisch und nicht linguistisch an. Von daher kann ich dir empfehlen: Eugenio Coseriu: Geschichte der Sprachphilosophie, Peter Prechtl: Sprachphilosophie und Friedrich Kambartel, Pirmin Stekeler-Weithofer: Sprachphilosophie. Probleme und Methoden.
      Deckt soweit so ziemlich alles von der Antike bis in die neueste Zeit ab – freilich sind auch die Autoren bestimmten „Schulen“ und „Richtungen“ zuzuordnen, dennoch lesenswert.

    James T. Kirk sagte:
    Dezember 19, 2011 um 5:28 pm

    Hallo Terminatus,

    mich beschäftigt immer noch das Thema Evolution und Homosexualität. Aus meiner Sicht muß man schon wirklich bescheuert sein, wenn man den Zusammenhang von Mißbrauch und HS nicht realisieren will. Meine Argumentation ist ja eine ganzheitliche und psychologische, die für viele zu hoch ist, gerade für Naturwissenschaftsfanatiker wie Christian.

    Christian ist da leider etwas unterbelichtet, wenn er z.B naiv sagt, früher dachte man auch Autismus gehe auf eine Kühlschrankmutter zurück, aber jetzt „weiß man“, daß es umgedreht ist. Die Mütter sind kühl wegen der autistischen Kinder.

    Wer „weiß“ das eigentlich? Christian biologisiert bzw. entsozialisiert viele Prozesse und Sachverhalte, ohne daß dies gesichert ist. Vielmehr gibt es gravierende Argumente für die soziale Dimension.

    Was eigentlich die richtige Antwort auf den Gender-Relativismus ist, wird bei Christian zum Goldenen Kalb und auf alles Mögliche ausgedehnt.

    Ich schreibe dir deshalb, weil ich gerade bei Christian den Artikel über die höhere Fruchtbarkeit der weiblichen Verwandten als Vorteil bei Homo- und Bisexualität gelesen bzw. überflogen habe.
    Mir ist schon daran gelegen, diese Ansätze zu verstehen, gerade weil ich der Überzeugung bin, daß sie scholastisch sind.

    Es handelt sich dabei ja wohl noch um eher virtuelle Theorien, die recht wolkig sind, im Gegensatz zur Evolutionstheorie als solcher oder anderen hundertmal abgesicherten Theorien.

    Man muß doch kein Psychologe sein, um sich über die merkwürdige Konstruiertheit und Konjunktivitis dieser Theorien zu wundern. Noch dazu gibt es eine überdeutliche Einengung durch Politische Korrektheit, die eine pathologisierende Erklärung pauschal denunziert. Man beachte nur die Reaktionen, die man bekommt, wenn man auf das hinweist, was ich tue.

    Der entscheidende Punkt ist die Konjunktivitis, die du meines Wissens auch gegenüber Christian angeführt hast. Die evolutionäre Erklärung ist wohl noch auf einem sehr virtuellen, spekulativen Stand. Demgegenüber gibt es glasklare Fakten hinsichtlich der Mißbrauchsdimension. Da Christian, Adrian und andere Jünger des Objektivismus und der Naturwissenschaft etwas unterbelichtet sind bei psychologischen Prozessen, kommen dümmliche „Argumente“ wie: „Und was ist mit den restlichen 50% Homosexuellen, die laut Studien nicht mißbraucht wurden? Wo kommt bei denen die Homosexualität her?

    Wenn man dann auf die Tiefenpsychologie, Abwehr und Verdrängung hinweist, wird einem extrem dümmlich eine Ausweichstrategie bzw. eine Totschlagsargumentation vorgeworfen.

    Es ist einfach nur ein Graus. Man führt an, daß ein Mißbrach verdrängt sein kann. Schon wird einem unterstellt, man behaupte dies objektiv und zwingend für den restlichen Teil der Homosexuellen, der nicht von Mißbrauch spricht.

    Ich könnte so noch lange weitermachen. Jedenfalls kriegt man extrem dumm unpsychologisch-naive Antworten. Wenn wir schon mal bei der Tiefenpsychologie sind: Die Leute, die einem eine totalitäre Totschlagsargumentation vorwerfen, wenden diese selbst an, indem sie der Mißbrauchshypothese ohne Beleg einen totalitären Ansatz vorwerfen. Nach dem Motto: Wenn du Nein sagst, ist das ein Beleg dafür, daß ein Mißbrauch tatsächlich stattfand.

    So schwachsinnig wird ja auch gegenüber Alice Miller argumentiert.

    Das ist das Niveau, mit dem man sich herumschlagen muß. Mir ist das natürlich egal, aber es ist schon sehr bezeichnend, wie diese Leute reagieren.

    Vielleicht ergibt sich ja noch mal die Möglichkeit, daß du mir diese evolutionären Theorien etwas erklären kannst. Für mich ist das noch ein bißchen zu hoch. Ich kenne zu wenig Details.

    Die Frage ist auch, warum sollte sich zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Mutation entwickeln, die eine Mutter homosexuelle Söhne und besonders fruchtbare Töchter gebären läßt. Wo ist zwischen diesen beiden Merkmalen der Zusammenhang? Ich meine auf molekularbiologischer Ebene. Was ist, wenn auch ein nicht homosexueller Sohn geboren wird, oder die Töchter unterdurchschnittlich Nachkommen zeugen? Was sagt dies über einen angenommenen Mechanismus aus?

    Die Mutation als solche ist natürlich unwahrscheinlich, aber vielleicht gibt es ja tatsächlich im Mutterleib einen angenommenen Zusammenhang von „homosexueller“ Orientierung und höherer Fruchtbarkeit von Töchtern.

    Um es gleich zu sagen: Für mich sind dies Ex-post-Projektionen, die eine soziale Tatsache versuchen biologisch zu verorten, die letztlich auch nur ein sozialer Ausreißer sein kann oder sich über soziale Effekte in Familien erklären läßt, in denen durch Mißbrauch Homosexuelle entstehen. Man muß sich ja auch fragen: Was ist höhere Fruchtbarkeit? Tatsächliche Fruchtbarkeit oder de facto hohe Kinderzahl.

    Ich merke schon, wie wütend ich angesichts dieser Fragen werde. Na ja, ich habe schon darüber gesprochen. Es gibt unzählige Fragezeichen in dieser Sache. Aber Christian ist da etwas naiv, was das Thema der gesellschaftlichen Zweckgerichtetheit und Normativität anbelangt.

    Vielleicht hast du ja Lust, mir das zu erklären und auf einige meiner Fragen zu antworten.

    Bis dann

    PS: Warum sollte die postulierte Mutation bei einem Individuum zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte zu einem derart großen Selektionsvorteil werden, daß sie konkurrenzfähig gegenüber den üblichen „nichthomosexuellen“ Varianten wird und sich langfristig bei z.B. 5% etabliert? Warum setzt sich diese Mutation dann nicht bei 100% durch, wenn sie angeblich so toll ist und einen Überlebensvorteil bedeutet?

    Vielleicht ist es ja das, was du in der Diskussion mit dem „klassischen Modell“ meintest.

      terminatus30 geantwortet:
      Dezember 19, 2011 um 8:51 pm

      „Zusammenhang von Mißbrauch und HS“

      Ich sehe diesen Zusammenhang, allerdings, wie schon ausgeführt, kausal nur für ca. 10-15%.

      „früher dachte man auch Autismus gehe auf eine Kühlschrankmutter zurück, aber jetzt „weiß man“, daß es umgedreht ist. Die Mütter sind kühl wegen der autistischen Kinder.“

      Ich habe diese Aussage auch eher als Hypothese aufgefasst, die als Analogieschluss daherkam und insinuieren sollte, dass da-früher-falsch, jetzt-auch-falsch anzunehmen sei. Jedenfalls findet man in neuesten Publikationen als „Erklärungsansätze für Störungen der Sexualpräferenz“ neben biologischen Faktoren „Möglicherweise spielen auch biologische Faktoren, wie hormonelle oder hirnfunktionelle Störungen, eine Rolle“ auch tiefenpsychologische, entwicklungsbedingte (Umfeld) Ansätze, wie z.B.:“So berichten z.B. Transvestiten, ihre Mütter hätten sie für das Tragen weiblicher Kleidung gelobt.“ (Hautzinger/Thies: Klinische Psychologie. Psychische Störungen, 1. 2008, 129). Es ist eben nicht eindeutig, darum auch die Präferenz für einen kombinierten Ansatz.

      „Ich schreibe dir deshalb, weil ich gerade bei Christian den Artikel über die höhere Fruchtbarkeit der weiblichen Verwandten als Vorteil bei Homo- und Bisexualität gelesen bzw. überflogen habe.“

      Die Fruchtbarkeit müsste meinen Berechnungen zufolge schon bei wenigstens 4 Nachkommen liegen, da ja auch bei fruchtbaren Frauen nicht jedes Kind wieder homosexuell orientiert sein dürfte, um zumindest die prozentuale Anzahl „halten“ zu können. Überzeugt hat mich dieser Ansatz bis dato noch nicht.

      „Man beachte nur die Reaktionen, die man bekommt, wenn man auf das hinweist, was ich tue.“

      Ja, allerdings bringst du es manchmal, in meinen Augen, schon ein wenig herb rüber: „bescheuert, gestört, unterbelichtet, Psychopathen“ trägt nicht gerade zu einem guten Betriebsklima bei 😉

      „Die Leute, die einem eine totalitäre Totschlagsargumentation vorwerfen, wenden diese selbst an, indem sie der Mißbrauchshypothese ohne Beleg einen totalitären Ansatz vorwerfen. Nach dem Motto: Wenn du Nein sagst, ist das ein Beleg dafür, daß ein Mißbrauch tatsächlich stattfand.“

      Man kann natürlich einwenden, dass eine Erklärung über Verdrängungsmechanismen bei jedem Fall greifen kann. Hier wäre die Frage, was für dich ein Beweis wäre, dass es sich nicht um Verdrängung durch Missbrauch handelt. Das Problem ist, wenn ein Homosexueller sagt, er wäre nicht misshandelt worden, dann kannst du einwenden, er habe die Misshandlung nur verdrängt. Dies mag für einige Fälle zutreffen, ich glaube aber keineswegs für alle. Wo ist der Unterschied? Der Psychoanalyse wurde ja von unterschiedlichsten Klinikern diese „Abschottungsstrategie“ vorgeworfen. Ich teile diese Vorwürfe zum Teil. Dass es auf Basis der Tiefenpsychologie, in Hinblick auf ihr Paradigma sein KANN, das bezweifele ich nicht.

      „Vielleicht ergibt sich ja noch mal die Möglichkeit, daß du mir diese evolutionären Theorien etwas erklären kannst. Für mich ist das noch ein bißchen zu hoch.“

      Ich bin in den evolutionären Erklärungsansätzen von Homosexualität auch nicht so drinnen. Ich habe ja nur mit Mendel bei Christian über die in meinen Augen zu hohe Vermehrungsrate der weiblichen Verwandten hingewiesen. Dies leuchtet mir nicht ein. Leider hat sich Christian nicht mehr dazu geäußert.

      Ich werde morgen mal sehen, was ich so an Literatur zusammensammeln kann. Vielleicht schreibe ich auch einmal was zu Homosexualität.

      Einfach nicht stressen lassen, für die Irrationalität von anderen Menschen kann man selber nichts. Es sind die eigenen Nerven die dran glauben 🙂

    James T. Kirk sagte:
    Dezember 19, 2011 um 10:58 pm

    Einfach nicht stressen lassen, für die Irrationalität von anderen Menschen kann man selber nichts. Es sind die eigenen Nerven die dran glauben

    Danke für die Antwort. Ich stresse mich auch nicht in dem Sinne. Ich bin mir meiner Sache sehr sicher und kann übrigens deine kombinierte Sichtweise nachvollziehen. Ich verfüge allerdings über Erkenntnisse, die nicht so einfach zu vermitteln sind.

    Du mußt mir das mit der weiblichen Fruchtbarkeits-Hypothese auch nicht abschließend erklären, aber vielleicht ergibt sich ja mal das eine oder andere.

    Man kann natürlich einwenden, dass eine Erklärung über Verdrängungsmechanismen bei jedem Fall greifen kann. Hier wäre die Frage, was für dich ein Beweis wäre, dass es sich nicht um Verdrängung durch Missbrauch handelt. Das Problem ist, wenn ein Homosexueller sagt, er wäre nicht misshandelt worden, dann kannst du einwenden, er habe die Misshandlung nur verdrängt. Dies mag für einige Fälle zutreffen, ich glaube aber keineswegs für alle. Wo ist der Unterschied? Der Psychoanalyse wurde ja von unterschiedlichsten Klinikern diese „Abschottungsstrategie“ vorgeworfen. Ich teile diese Vorwürfe zum Teil. Dass es auf Basis der Tiefenpsychologie, in Hinblick auf ihr Paradigma sein KANN, das bezweifele ich nicht.

    Ich behaupte eben keineswegs, daß die Verdrängungsmöglichkeit den Rest prinzipiell erklärt. Das wäre völliger Blödsinn. Ich behaupte lediglich, daß diese Möglichkeit besteht und auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür. Objektive Beweise gibt es hier natürlich nicht, sondern nur individuelle veranschaulichende Fallbeispiele, wenn sich ein Mensch beispielsweise erst als Erwachsener an einen Mißbrauch erinnert, was es nun einmal tatsächlich gibt.

    Hier liegt schon die Krux, daß einem hieraus ein Strick gedreht wird, nur weil ich auf diese Möglichkeit hinweise. Das ist wirklich primitivstes Diskussionsniveau. Und sehr bezeichnend.

    Die Kritik an der Psychoanalyse ist ja auch berechtigt. Und hier gab es auch tatsächlich diese totalitäre Abschottung. Man kann sie nachweisen. Mir wird es einfach grundlos unterstellt.

    Die Psychoanalyse halte ich übrigens zum großen Teil für Schrott. Nur weil man von Unbewußtem, Verdrängung, Trauma und Abwehr spricht, muß man keinesfalls Psychoanalytiker sein, im Gegenteil.

    Freud hat seine Verführungs- bzw. Traumatheorie schnell aufgegeben und durch die gesellschaftskonforme Triebtheorie ersetzt, die das Problem wieder bei den Kindern verortet und die mißhandelnden Eltern unangetastet läßt.

    Der Erwachsene, der sich in Therapie begibt und von sexuellen Übergriffen berichtet, wurde nicht sexuell mißbraucht, sonder hat „odipale Phantasien“, ein „phantasiertes Trauma“ und einen „Ödipuskomplex“ oder ist „polymorph pervers“. Also alles in Butter. So viel sexuellen Mißbrauch konnte es ja damals gar nicht geben, wie verbreitet die Hysterie war. Die ist so verbreitet, das kann ja gar nicht sein. Lieber die Verführungstheorie durch die Triebtheorie ersetzen.

    Das war jetzt eine kurze sarkastische Einführung in die Geschichte und Tragik der Psychoanalyse. Dies kannst du alles bei Alice Miller in ihrem Buch „Du sollst nicht merken“ nachlesen. Eine umfassende Kritik der Psychoanalyse. Ist sehr lesenswert. Für dich als Österreicher dürfte auch das Buch „Am Anfang war Erziehung“ interessant sein.

      terminatus30 geantwortet:
      Dezember 20, 2011 um 10:26 am

      Zu den 10-15% eine Studie:
      Multiple Aspects of Sexual Orientation: Prevalence and Sociodemographic Correlates in a New Zealand National Survey J. Elisabeth Wells, Magnus A. McGee and Annette L. Beautrais DOI: 10.1007/s10508-010-9636-x

      Zur vielzitierten FBO (fraternal birth order). Sexual orientation, fraternal birth order, and the maternal immune hypothesis: A review fasst den Stand gut zusammen. Blanchard und Bogaert haben in den 90ern Evidenz dafür gefunden, dass homosexuelle Männer im Verhältnis zu nicht-homosexuellen Männern „a greater number of“ älteren Brüdern haben (das weiß die Tiefenpsychologie schon seit Jahrzehnten). Hier schreibt Blanchard Folgendermaßen:

      „In men, sexual orientation correlates with an individual’s number of older brothers, each additional older brother increasing the odds of homosexuality by approximately 33%. It has been hypothesized that this fraternal birth order effect reflects the progressive immunization of some mothers to Y-linked minor histocompatibility antigens (H-Y antigens) by each succeeding male fetus and the concomitantly increasing effects of such maternal immunization on the future sexual orientation of each succeeding male fetus“

      Doch zurück zum Artikel „Sexual orientation, fraternal birth order, …“:

      „This “fraternal birth order” (FBO) effect has been replicated numerous times, including in non-Western samples. More recently, strong evidence has been found that the FBO effect is of prenatal origin. Although there is no direct support for the exact prenatal mechanism, the most plausible explanation may be immunological in origin, i.e., a mother develops an immune reaction against a substance important in male fetal development during pregnancy, and that this immune effect becomes increasingly likely with each male gestation.“

      Der Mechanismus ist unklar, ein! Erklärungsansatz ist, dass das Immunsystem der Mutter auf den Fötus „reagiert“. Diese „Reaktion“ führt dann dazu, dass sich das Gehirn des Fötus‘ in bestimmten Bereichen gegengeschlechtlich entwickelt, insbesondere in Bereichen, welche biologisch für die sexuelle Orientierung als mitursächlich angenommen werden.

      „The target of the immune response may be molecules (i.e., Y-linked proteins) on the surface of male fetal brain cells, including in sites of the anterior hypothalamus, which has been linked to sexual orientation in other research.“

      Eine andere, neuere Studie – Sexual Orientation in Men and Women – akzeptiert diese biologischen Erklärungsansätze, hält jedoch fest:

      „Some studies (digit ratios, fraternal birth order, abnormal hormonal milieu in prenatal life, and brain structure) have indeed found statistically significant associations but the results fail to provide a comprehensive explanation as to why some people are attracted to members of the same sex, and the majority not.“

      Ergo: fixiert ist hier noch überhaupt nichts.

      Literatur:
      Blanchard R. 2004 Quantitative and theoretical analyses of the relation between older brothers and homosexuality in men. J. Theor. Biol. 230, 173–187. doi:10.1016/j.jtbi.2004.04.021.
      Blanchard R, Bogaert A.F 1996 Homosexuality in men and the number of older brothers. Am. J. Psychiat. 153, 27–31.
      Blanchard R, Klassen P 1997 H–Y antigen and homosexuality in men. J. Theor. Biol. 185, 373–378. doi:10.1006/jtbi.1996.0315.

      Zur Vererbung:
      Dieser Artikel „Testing Miller’s theory of alleles preventing androgenization as an evolutionary explanation for the genetic predisposition for male homosexuality“ testet Miller’s Erklärungsansatz für eine genetische Fundierung von Homosexualität und kommt zum Schluss:

      „However, no statistically significant findings in support of the theory were detected.“

      Ein anderer Ansatz ist derjenige, dass bei Zwillingspaaren, in welchen eines der Geschwister hetero- das andere homosexuell ist, eine bestimmte Evidenz dafür gefunden wurde, dass der heterosexuelle Zwilling im Vergleich zu anderen Zwillingspaaren, in welchen beide Zwillinge heterosexuell waren, über eine höhere Quote an gegengeschlechtlichen Partnerinnen verfügte. Soll heißen, er trägt ein rezessives Gen für Homosexualität und das macht ihn bei Frauen erfolgreicher. Das Problem an dem Ansatz ist, dass hier bereits eine genetische Komponente vorausgesetzt werden muss um diese zu erklären.

      Bsp.:
      „One hypothesis proposes that while genes predisposing to homosexuality reduce homosexuals‘ reproductive success, they may confer some advantage in heterosexuals who carry them.“

      Der ganze Artikel hier: Genetic factors predisposing to homosexuality may increase mating success in heterosexuals

      Eine andere Theorie ist die Verwandtschafts-Selektionshypothese:
      „The Kin Selection Hypothesis for male androphilia posits that genes for male androphilia can be maintained in the population if the fitness costs of not reproducing directly are offset by enhancing inclusive fitness. In theory, androphilic males can increase their inclusive fitness by directing altruistic behavior toward kin, which, in turn, allows kin to increase their reproductive success.“

      Quelle: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1090513806000699

      Interessanter Artikel, in welchem sozio- und biologische Ansätze vorgestellt werden, hier: Homosexuality: Nature or Nurture

      Mehr habe ich momentan nicht, lies dich ein 🙂

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