Tag: November 14, 2011

dm: männerfeindlicher Werbespot?

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Schon gesehen? Ja, ich meine den neuen Werbespot des doch so „menschlichen“ – hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein – Unternehmens dm.

Der Spot beginnt mit zwei Männern vor dem Spiegel – wahrscheinlich in einem Fitnesscenter, nach dem Training und Dusche. Beide mit freiem Oberkörper und Badetuch um die Hüften. Das dm-Täschchen steht am Waschbecken, der linke, schmächtige Mann „trägt“ ein Pflegeprodukt auf, während der rechte, gut gebaute Mann sich ein „Herz“ aus seiner Brustbehaarung zurecht rasiert. 0:07 – der Mann zur Linken fasst sich auf die kahle Brust.

Szenenwechsel. 0:09 – Fahrzeuge vor einer Ampel, Seiteneinstellung. Mann sitzt in „Rockermontur“, wie man meinen könnte – Autos verdecken die Sicht – auf einem Motorrad. Motoren werden angelassen, Motorrad startet. 0:11 – man hört eine Fahrradklingel; aus dem Motorradfahrer wird ein Mann auf einem Fahrrad, ein Kind am Rücksitz. Dass dieses Fahrrad so nicht verkehrstauglich ist, erkennt jeder, nur nicht die Werber_innen von dm.

Szenenwechsel. 0:13 – blonde, gut gekleidete Frau mit Halstuch und einigen Einkaufstaschen – darunter einer dm-Tasche – schlendert durch die Stadt. 0:18 – sie biegt um eine Häuserecke und der Wind zerzaust ihre Frisur. Vor einem Schaufenster bleibt sie stehen. Man sieht ihr Spiegelbild und im Geschäft ein Kleid und ein Paar Schuhe. 0:21 – Wiedergeburt. Sie erkennt sich im Spiegel (das tun Affen auch :)) löst das Halstuch, dreht ihr „Fell“jäckchen von Innen nach Außen (sie scheint Wittgenstein’s Tractatus zu kennen: 6.36111), das Leopardenmuster wird sichtbar und zu guter letzt wird das Kleidchen nach oben gezogen. Im Spiegelbild wird kurz eine Tasche gezeigt. 0:28 – sie wirkt stolz, emanzipiert. 0:28 – Schwenk auf Logo und Leitspruch.

Der Spot wird durch den Song „Come on and make some noise“ begleitet. Fazit: Frauen sollen some „noise“ machen und sich emanzipieren, während die „harten“ Kerle, die sich Herzchen in die Brust rasieren auf die Kinder aufzupassen haben. Hier zeigt sich klassisch, bürgerlich weibliches Denken. Ich bin Frau, ich kann – du hast dich zu ändern.

Wenn einer meiner Leser Wünsche und Anregungen an die Pressestelle von dm richten möchte, hier die Mail-Adresse: presse@dm-drogeriemarkt.at

Masku aus der Tonne

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Masku aus der Tonne

Masku zitiert Michael Klonovsky:

Männer in Elternzeit haben selten Frauen, auf die andere Männer scharf sind.