Tag: Oktober 22, 2011
Die Pathologisierung des Männlichen
Zwei Studien – hier und hier – legen nahe, dass in den USA bis zu einer Million Kinder falsch-positiv mit der Diagnose ADHD belegt wurden und wahrscheinlich viele, insofern die Studien der Wahrheit entsprechen, noch werden. Wenn wir bedenken, dass das Verhältnis Junge zu Mädchen immer noch zwischen 10 und 3 zu 1 liegt und sich „Symptome“ je nach Geschlecht unterschiedlich zeigen –
– dann stellen sich mehrere auch generelle Fragen.
Zum einen stellt sich die Frage nach einer generellen Berechtigung dieser Diagnose. Kritiker konstatieren, dass nicht wenige (Leit)autoren des relevanten Kapitels im DSM-V Einkünfte von Pharmafirmen für Vorträge oder Wirksamkeitsstudien zu diesem Thema generieren würden.
Des Weiteren stellt sich die Frage nach einem zugrunde liegenden gesellschaftlichen Konstrukt um spezifisch jungenhafte „männliche“ Verhaltensweisen – Hyperaktivität, sozial unverträgliches Verhalten – schon früh pathologisieren, den neuen Menschen erschaffen zu können. Stichwort: Gender Mainstreaming!
Wie dem auch sei, dem Zeitgeist kommt es mit Sicherheit gelegen!
Erwähnte Literatur:
J. Biederman, A. Kwon, M. Aleardi, V.A. Chouinard, T. Marino and H. Cole, et al. Absence of gender effects on attention deficit hyperactivity disorder: Findings from nonreferred subjects. American Journal of Psychiatry, 16 (2005), pp. 1083–1089.
M. Gaub and C.L. Carlson, Gender differences in ADHD: A meta-analysis and critical review. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 36 (1997), pp. 36–45.
J. Gershon, A meta-analytic review of gender differences in ADHD. Journal of Attention Disorders, 5 (2002), pp. 143–154.
S.H. Mostofsky, K.L. Cooper, W.R. Kates, M.B. Denckla and W.E. Kaufmann, Smaller prefrontal and premotor volumes in boys with attention-deficit hyperactivity disorder. Biological Psychiatry, 52 (2002), pp. 785–794.
S.H. Mostofsky, C.J. Newschaffer and M.B. Denckla, Overflow movements predict impaired response inhibition in children with ADHD. Perceptual and Motor Skills, 97 (2003), pp. 1315–1331.
J.J. Rucklidge and R. Tannock, Neuropsychological profiles of adolescents with ADHD: Effects of reading difficulties and gender. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 43 (2002), pp. 988–1003.
Männerquote – oder warum Scheiße immer oben schwimmt
‚die Standard‘ hat den Vogel wieder einmal abgeschossen. In „Männerquote von 90 auf 60 Prozent“ werden „irrationalen Felder“ aktiviert, wie wir sie ansonsten nur von kleinen Mädchen kennen – der Prinzessinneneffekt wird deutlich.
Ursächlich für diese Köstlichkeit ist eine Tagung der Universitätskonferenz zum Thema „Wie kommt Quote an die Universitäten?“. Hier wird allen Ernstes der Vorschlag unterbreitet, „die Männerquote von 90 auf 60 %“ zu reduzieren, gefordert, Frauen an Technischen Universitäten Helferlein zur Seite zu stellen, dass sie durch ihre „Arbeit“ in verschiedensten machtsichernden Gremien nicht in Lehre und Forschung zurückfallen. Für mich klingt das danach, dass der abkommandierte Universitätsassistent die Lehre und Forschung mit“übernehmen“ – unterstützen – soll, dafür wird er dann als Co-Autor erwähnt, damit die Frau Professorin in diversen Gremien ihren Genderm… absondern kann. Na bravo!
Diese weibliche Logik erinnert mich an den Film Die Ritter der Kokosnuss. Darin wird in altbewährtem dunklen, britischen Humor eine Szene gezeigt, in welcher festgestellt wird, ob eine Frau denn nun eine Hexe ist oder nicht.
Ritter: Woher wollt ihr wissen, dass sie eine Hexe ist?
Pöbel: Sie sieht wie eine aus!Ritter: Führt sie mir vor!
Frau: Ich bin keine Hexe, ich bin Steinbock!
Ritter: Aber du bist wie eine gekleidet!
Frau: Die da haben mich so angezogen! Und das ist auch nicht meine Nase, das ist eine Falsche!
Ritter: Oh ja, stimmt das?…
Ritter: Habt ihr sie so rausgeputzt!
Pöbel: Ja .. ein bißchen!
Ritter: Was macht euch so sicher, dass sie zu hexen vermag?
Mann: Sie hat aus meinem Rüpel eine Wasserpfeife gemacht!…
Ritter: Es gibt Methoden festzustellen, ob sie eine Hexe ist!
Pöbel: Welche denn?
Ritter: Was tut man mit Hexen?
Pöbel: Verbrennen!!!
Ritter: Was außer Hexen kann sonst noch brennen?
Pöbel. Noch mehr Hexen, Holz!
Ritter: Gut, warum brennen Hexen?
Pöbel: Weil Hexen aus Holz sind?
Ritter: Gut! Was macht man aus Holz?
Pöbel: Wir bauen Brücken aus Holz!
Ritter: Kann man Brücken nicht auch aus Stein machen? Versinkt Holz im Wasser?
Pöbel: Nein, es schwimmt!
Ritter: Was schwimmt außerdem noch im Wasser?
Pöbel: Brot, Äpfel, Steine, SCHEISSE …
anderer Ritter: Kalte Ente!!
Ritter: Gut! Schlussfolgern wir also:Wenn ihr Gewicht das gleiche ist, wie das einer kalten Ente, dann muss sie aus Holz sein und das bedeutet, sie wäre eine Hexe!
Oder in unserem Fall:
Weibliche Logik alias weibliches Gewaltenministerium gegen Diskriminierung: Woher wisst ihr, dass die Männer die Frauen an den Universitäten diskriminieren?
Genderistinnen: Es gibt mehr Männer als Frauen in führenden Positionen, dies vor allem an den Technischen Universitäten! Diskriminierunnnng!
Professoren: Aber wir diskriminieren ja gar nicht, ihr habt uns den Schuh aufgedrückt, wir fördern, entlasten, diskriminieren Männer!
Weibliche Logik: Habt ihr es den Männern nur unterstellt ihr Feministinnen, Genderistinnen?
Genderistinnen: Ja, ein bißchen aber es sind weniger Frauen als Männer in diesen Positionen, Diskriminierunnng!!
Weibliche Logik: Es gibt Methoden festzustellen, ob Frauen diskriminiert werden! Was tut man bei Diskriminierung?
Genderistinnen: Man beseitigt sie!
Weibliche Logik: Was außer Diskriminierung kann sonst noch beseitigt, entfernt werden?
Genderistinnen: Abfall!
Weibliche Logik: Warum beseitigt man Diskriminierung?
Genderistinnen: Weil Diskriminierung Abfall ist?
Weibliche Logik: Was macht man aus Abfall?
Genderistinnen: Haufen?
Weibliche Logik: Kann man Haufen nicht auch aus Erde machen?
Genderistinnen: Man recycelt ihn!
Weibliche Logik: Was recycelt man sonst noch?
Einwurf von Judith B.: Flaschen!!
Weibliche Logik: Schlussfolgern wir:Wenn die Schwere der behaupteten Diskriminierung die gleiche ist wie die einer Flasche, dann muss sie Abfall sein und das bedeutet sie wäre die unterstellte Diskriminierung!
Wenn ich mir vorstelle, welchen Munds…l „Expertinnen“ auf einer Universitätskonferenz von sich geben können und dann noch von Professor Schmidinger, dem Präsidenten der Universitätskonferenz, selbst Lehrender für Christliche Philosophie an der Uni Salzburg, der (teilweise) erkannt zu haben scheint, dass Metaphysik möglich ist, an einer „philosophischen Annahme der Existenz Gottes“ (Schmidinger: Metaphysik. Ein Grundkurs, 347) festhält, unterstützt, gehypt werden –
Auch aus Sicht von uniko-Präsident Heinrich Schmidinger müssen die Unis noch „Gewaltiges leisten“, um den im Universitätsgesetz 2009 vorgeschriebenen Frauenanteil von 40 Prozent in den Kollegialorganen umzusetzen. Vor allem an Technischen Unis mit ihrem generell geringen Frauenanteil werde dies schwierig.
– dann weiß ich wirklich nicht mehr, wo das noch hinführen soll.